Als Vorläufer der heutigen türkischen Luftfahrtsliga (Türk Hava Kurumu, THK), wurde die Türkische Flugzeug Gesellschaft (Türk Tayyare Cemiyeti, TTaC) am 16.02.1925 gegründet. Gemäß der Satzung sollte die TTaC
Spenden sammeln um neue Flugzeuge für die türkische Luftwaffe zu kaufen. Somit konnten in den Jahren 1925-1935 durch die Aktionen der TTaC 250 neue Flugzeuge beschafft werden. Einige Flugzeuge (wie z.B die Bréguet XIX B-2) wurden in den Hallen der TTaC zusammenmontiert. 1935 wurde die Satzung der Gesellschaft geändert. Von nun
an sollte sie nicht mehr als ein Beschaffungsorgan für die Luftwaffe agieren, sondern sportliche Aktivitäten in der zivilen Luftfahrt durchführen. Innerhalb dieser Umorganisierung wurde zunächst die zivile Flugschule Türkischer Vogel (Türkkusu) am 03.05.1935 gegründet. Schließlich nahm die Liga am 24.05.1935 ihren neuen Namen Türk Hava Kurumu (THK) an. 1936 begann die THK Schulgleiter für den Eigenbedarf herzustellen. Dazu wurde zunächst in Akköprü bei Ankara eine Schreinerwerkstatt eingerichtet. Allerdings konnte über die hergestellten Flugzeuge keine detaillierten Angaben gefunden werden. Als 1939 der 2. Weltkrieg anfing, konnten sich einige deutsche und polnische Flugzeugbauingenieure
über Umwege in die Türkei retten. Da auch die türkische Regierung wegen der weltpolitischen Lage arg in Bedrängnis geraten war, wurde beschlossen mit Hilfe der erfahrenen ausländischen Ingenieuren bei der THK Flugzeuge in Lizenz herzustellen. So wurde 1941 in Etimesgut bei Ankara ein neues Flugzeugwerk eingerichtet. Zunächst wurde das Ausbildungsflugzeug Miles Magister 14A Mk.I in Lizenz hergestellt. Später kamen türkische Eigenentwicklungen hinzu. 1948 wurde die THK-13, ein Nurflügelsegler zur Erforschung des Nurflügelprinzips konstruiert. Während der Testphase stürzte der Prototyp im August 1948 ab. Das Flugzeug wurde repariert und auf dem Aero Salon 1949 in Paris ausgestellt. Grundsätzlich wurde für den Eigenbedarf produziert. Allerdings konnte aber auch Ende 1951 eine THK-5A nach Dänemark exportiert werden. Die Maschine wurde unter dem Namen TYRKEN (TÜRKE) und der dänischen Registrierung OY-ACK
zunächst als Ambulanzflugzeug eingesetzt. In diesem Dienst flog das Flugzeug 961 Stunden 20 Minuten. 1960 wurde sie weiterverkauft und im Bedarfsluftverkehr eingesetzt. Nach einem Unfall bei der Landung in Aalborg am 18.11.1961 wurde das Flugzeug aus dem Verkehr gezogen. Im Sommer 1962 wurde die TYRKEN dem Kinderpark Lagunen als Spielgerät zur Verfügung gestellt. Wann das Wrack letztendlich entsorgt wurde, konnte leider nicht festgestellt werden. Nach dem 2. Weltkrieg nahm das Interesse der türkischen Regierung am eigenen Flugzeugbauprogramm rapide ab. Hinzu kamen die enormen Flugzeuglieferungen aus den USA. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass zu Beginn der fünfziger Jahre die THK Flugzeugwerke in enormen Schwierigkeiten steckten. Um das Allerschlimmste gerade noch abzuwenden, beschloss die Regierung
die vorhandenen Einrichtung dem Verband der Maschinen und Chemischen Industrie (Makine ve Kimya Endüstrisi Kurumu, MKEK) zu übertragen. 1992 begann die THK erneut Flugzeuge zu bauen. Man kaufte sämtliche Rechte des NAC-6 Fieldmaster/Firemaster Agrar-/Feuerlöschflugzeugs auf, und versuchte die Maschine unter dem Namen TAYSU
(Tarimsal Havacilik ve Yangin Söndürme Uçagi) zu vermarkten. Nach dem Bau von nur zwei flugfähigen und zwei fertigmontierten, aber motorlosen Flugzeugen wurde der Bau wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise und vor allem wegen ligainternen Schwierigkeiten eingestellt. Da diese Schwierigkeiten scheinbar unüberwindbar waren und neue Agrar-/Feuerlöschflugzeuge dringend gebraucht wurden, kaufte man Ende 2001 kurzerhand fünf polnische Pezetel M-18B Dromader.
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